Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome

Phosphormobilisation durch pflanzenphysiologische Mechanismen in Mühlviertler Böden

Problemstellung

Der Phosphor-Gehalt in den mühlviertler Böden ist aufgrund des Ausgangsgesteins Granit sehr gering und kaum pflanzenverfügbar. Das führt zu einer chronischen P-Unterversorgung in den Böden. Weiters könnten die weltweit vorkommenden Phosphorreserven, die für Phosphordünger aufgebraucht werden, in Zukunft erschöpfen. Deswegen wird in diesem Projekt Hauptaugenmerk auf Kulturen gelegt, die durch Wurzelexsudate und Symbiosen mit Mykorrhizen Phosphor aufschließen und pflanzenverfügbar machen können. Hierbei sticht vor allem die Lupine hervor, aber auch Ackerbohnen, Linsen und Futterleguminosen sind in der Lage, diesen zu binden.

Projektbeschreibung

Auf verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben werden Eiweißpflanzen kultiviert. Dabei werden während der Vegetationsperiode Pflanzenproben genommen und auf diverse Spurenelemente (Ca, P, Mg, K, Na etc.) analysiert. Nach der Ernte der Hauptfrüchte werden Bodenproben gezogen und analysiert. Diese Bodenproben werden durch die AGES mittels spezieller P-Freisetzungsrate nach Schaller beprobt und anschließend für praktizierende Landwirte interpretiert. Dieses Verfahren zielt vor allem auf die Präzisierung des P-Düngebedarfs auf dem Ackerland ab und gibt zusätzliche Aufschlüsse zum herkömmlichen P-Analyseverfahren. Durch diese Analysen soll aufgezeigt werden, wie effizient verschiedene Ackerfrüchte Phosphor mobilisieren und pflanzenverfügbar machen können. Weiters wird auch das Phosphor:Zink Verhältnis in Pflanze und Boden genauer betrachtet. Dieses Verhältnis kann große Auswirkungen auf die Pflanzenernährung haben.  Wie aus der Literatur bekannt, gibt es im Boden eine P:Zn Wechselwirkung. Bei zu viel Phosphor wird die Zinkaufnahme in die Pflanze blockiert. Bis jetzt gibt es keine praxisnahen Versuche in Österreich, die das Verhältnis von P:Zn im Boden und Pflanze untersucht haben und für die Praxis eine Empfehlung geben könnten. Zusätzlich zu den Kulturen wird auch eine Düngungsvariante angelegt, um feststellen zu können, wieviel Phosphor für die Pflanze bei einer Düngung im Vergleich zu mobilisationsfähigen Ackerkulturen zur Verfügung steht. Diese verschiedenen Versuche sollen anschließend ausgewertet, dokumentiert und interpretiert und anhand eines „Phosphorleitfadens“ für Landwirtinnen und Landwirte als Wissensquelle und Nachschlagwerk zur Verfügung gestellt werden. Weiters werden wir aus dem im Projekt generierten Wissen eine Lernaufgabe zum Thema „Phosphor im Boden“ für Schülerinnen und Schüler erstellen, die von Lehrkräften zur Erläuterung dieses Themas genutzt werden kann. Das Projekt soll speziell Landwirtinnen und Landwirte im Mühlviertel dabei unterstützen, die richtigen Maßnahmen zu setzen, um den wertvollen, meist gebundenen Phosphor im Boden pflanzenverfügbar zu machen und mit der Ressource Phosphor als Düngemittel sorgfältig zu arbeiten.

Ziele und Methodik des Projektes:

  • Finden von Maßnahmen, um den gebundenen Phosphor im Boden zu mobilisieren
  • Durch die Auswahl diverser Pflanzengesellschaften sollen Düngemittel eingespart und Phosphor durch pflanzenphysiologische Eigenschaften mobilisiert werden
  • Wieviel Dünger kann durch die Kultivierung von Körner- beziehungsweise Futterleguminosen ersetzt werden
  • Bildung für Schüler – zukünftige LandwirtInnen
  • Anpassungsstrategie für eine nachhaltige und ressourcenschonende Wirtschaftsweise in der biologischen Landwirtschaft (Kreislaufwirtschaft)

Kooperationen:

  • Biokompetenzzentrum Schlägl (FiBL Österreich)
  • Landwirtinnen und Landwirte
  • Bioschule Schlägl (Lernaufgaben)
  • AGES – Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit

Dieses Projekt wird vom Land Oberösterreich gefördert und ab September 2024 durchgeführt. Die Ergebnisse des Projekts werden laufend bis Projektende im August 2027 hier veröffentlicht. Die Ergebnisse stehen allen in dem betreffenden Sektor oder Teilsektor tätigen Unternehmen unentgeltlich zur Verfügung.

Kontakt:

Katrin Eckerstorfer
katrin.eckerstorfer(at)fibl.org
+43 (0)660 9631341

Das Projekt wird gefördert vom Land Oberösterreich.

Möchten Sie die Website zum Home-Bildschirm hinzufügen?
tippen und dann zum Befehl zum Home-Bildschirm hinzufügen nach unten scrollen.